Wenn das Niesen zu Hause weitergeht – die Tücken der Hausstauballergie
Fiese Niesattacken, geschwollene Augen und eine verstopfte Nase. Und das zu Hause in den eigenen vier Wänden – eine Hausstauballergie ist eine fiese Angelegenheit! Doch eigentlich bringt nicht der namensgebende Hausstaub die Betroffenen zum Niesen, sondern lediglich ein kleiner Bestandteil des Staubs.
Woraus besteht Hausstaub?
Hausstaub besteht aus vielen unterschiedlichen Materialien, die sich im Laufe der Zeit in unserem Zuhause ansammeln. Von Raum zu Raum variiert seine Zusammensetzung, in der Regel zählen aber Haare und Hautschuppen, Flusen der Kleidung oder von Polstermöbeln, Pflanzenteile, wie Blätter, Blütenstaub oder Pollen sowie kleinste Teilchen von Gestein zu seinen Bestandteilen. Darüber hinaus findet man im Staub auch mineralische Fasern, Pilzsporen oder verschiedene Keime. All diese Bestandteile können Auswirkungen auf unseren Körper haben, sind jedoch nicht alleine für die Nieskaskaden und Atemnot bei Hausstauballergikern verantwortlich. Den Grund dafür bildet die Milbe, die sich vor allem im Staub von Schlafzimmern findet und sich zudem auf verschiedenen Textilien und Polstermöbeln im Wohnbereich nachweisen lässt.
Genau genommen ist der umgangssprachlich benutzte Begriff der „Hausstauballergie“ irreführend. Deshalb sprechen wir im Folgenden von der „Hausstaubmilbenallergie“.
Winzig klein, aber von großer Wirkung: Die Milbe
Hausstaubmilben (lat. dermatophagoides) gehören zur Gattung der Spinnentiere. Sie werden lediglich 0,1 bis 0,5 mm groß und sind von sehr geringem Gewicht. Besonders wohl fühlen sie sich bei Temperaturen von 20-30 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 60-80 %. Da in unseren Schlafzimmern oftmals ähnliche Bedingungen herrschen, bevorzugen die kleinen, eigentlich harmlosen, Tierchen vor allem die Nähe unseres Bettes oder auch das Bett selbst.
Wer jetzt denkt, dass die Ansammlung von Milben von mangelnder Hygiene zeugt, der irrt:
Denn unabhängig vom jeweiligen Sauberkeitszustand sind Milben in jedem Haushalt vorhanden.
Milben ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen, von denen wir Menschen durchschnittlich mehr als 1 Gramm täglich verlieren. Diese Menge ist ausreichend, um über 1 Million der kleinen Spinnentiere 24 Stunden lang zu ernähren. Doch trotz des ständigen Nachschubs an abgestorbenen Hautzellen, unterliegt die Milbenpopulation saisonalen Schwankungen. Während sie sich aufgrund der günstigen äußeren Bedingungen im Zeitraum von Mai bis Oktober am stärksten vermehrt, erfolgt mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit und der Heizperiode das große Sterben. Doch obwohl die meisten Milben der trockenen Raumluft zum Opfer fallen, scheint die Belastung des Allergikers noch anzusteigen.
Weniger Milben, aber stärkere Beschwerden in der kühlen Jahreszeit
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der allergieauslösende Bestandteil nicht im Körper der Milbe zu finden ist, sondern in ihren Ausscheidungen. Das Allergen besteht aus einer eiweißhaltigen Verbindung, die, obwohl eigentlich harmlos, von unserem Körper als gefährlich eingestuft wird. Milben-Exkremente sind so winzig, dass sie lediglich unter dem Mikroskop erkannt werden können. Aufgrund ihrer hochporösen Struktur zerfallen sie in getrocknetem Zustand in viele Einzelteile und verteilen sich mit dem normalen Hausstaub im gesamten Raum sowie in den angrenzenden Räumen. Obwohl die meisten Milben mit Beginn der Heizperiode absterben, bleiben ihre Ausscheidungen, die eigentlichen Allergene, auch über den Herbst und Winter erhalten.
Da die Exkremente ein sehr geringes Gewicht besitzen, gelangen sie mit Beginn der kalten Jahreszeit durch das Heizen in die Atemluft und werden auf diese Weise leicht eingeatmet. Dies kann verschiedene Folgen haben.
Was für eine Hausstaubmilbenallergie spricht: die Symptome
Menschen, die allergisch auf Hausstaubmilben reagieren, zeigen das ganze Jahr über Symptome. Diese treten häufig vor allem nachts auf, wenn der Körper eigentlich zur Ruhe kommen sollte. Das unruhige und unterbrochene Schlafverhalten lässt den Allergiker morgens oftmals „gerädert“ erwachen und besitzt Auswirkungen auf seine Leistungsfähigkeit. Zu den Symptomen gehören:
- geschwollene Nasenschleimhäute
- verstopfte Nase oder in selteneren Fällen Fließschnupfen
- heftiger Niesreiz
- tränende, juckende oder gerötete Augen
- anhaltender trockener Husten bis hin zur Atemnot
- selten: Kopfschmerzen, Schlafstörungen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Neurodermitis (atopisches Ekzem)
Verspüren Sie mehrere dieser Symptome, vor allem morgens nach dem Aufstehen, über einen längeren Zeitraum oder außerhalb der Pollensaison? Dann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um abzuklären, ob Sie eventuell unter einer Hausstaubmilbenallergie leiden.
Trotz des harmlos klingenden Namens sollten Sie die Allergie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Denn eine Hausstaubmilbenallergie kann bspw. zu allergischem Asthma (med. asthma bronchiale) führen. In diesem Fall findet ein sogenannter „Etagenwechsel“ statt: die Symptome verlagern sich dann auf eine tiefer liegende Ebene, in diesem Fall vom Nasen-Rachen-Raum in den Bereich von Lunge und Bronchien.
Behandlungsmöglichkeiten
Zur Linderung der Symptome eignen sich anti-allergische Produkte wie
- Augentropfen, z.B. Pollicrom® Augentropfen (Pflichttext),
- Nasenspray, z.B. Pollicrom® Nasenspray (Pflichttext) oder
- Antihistamin-Tabletten
Um dauerhafte Symptomfreiheit zu erreichen, besteht weiterhin die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Auch der Versuch, die Milbenpopulation und ihre Ausscheidungen durch bestimmte Verhaltensweisen zu beeinflussen, kann zu einer Erleichterung der Allergiebelastung führen.
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